1938 - 1997

Schützenfest 1938, Zusammenstellung der Kriegsschäden 1948, Wiederaufbau eines Schuppens 1949, Jubiläum 1956, Neubau des Schützenheims 1958, Unfall 1973, Bierzeitungen 1969 und 1990, Jubiläum 1981

 

Zum Jubiläumsfoto des Jahres 1931 versammelten sich die Sebastianus-Schützen am Kolpinghaus.

(St. Sebastianus-Bruderschaft, Kerpen)
 
Schützenfest, 1938

Über Jahrhunderte feierten die Sebastianus-Schützen ihr Schützenfest am Dreifaltigkeitssonntag. 1938 hatten sie mit dieser Tradition gebrochen und ihr Fest auf das erste Wochenende im August verlegt. Der Festplatz blieb, wo er schon immer war und sich bis heute befindet. Darauf weist nicht nur die alte Flurbezeichnung „An der Vogelrute“, sondern auch ein Straßenname in der Nähe hin.

Der Festprogramm war ähnlich gestaltet wie auch in früheren Jahren: das Fest wurde durch Böllerschüsse angekündigt, es gab Konzerte und Bälle, die meisten im Lokal Moll, dem späteren Lindenhof, heute Stiftsstraße 84-86. Ein Marsch zum 1925 eingeweihten Kriegerdenkmal mit Kranzniederlegung und Ansprachen war obligatorisch, es fanden Fackelzüge, Paraden und Fahnenappelle in den Straßen der Stadt und am Stiftsplatz statt. Das Preisvogel-, Sternen- und Kleinkaliberschießen sowie das Königsvogelschießen fanden auf dem Fest- und Schießplatz statt.

Auf dem Plakat fehlt jeglicher Hinweis auf die Bindung der „Bruderschaft“ an die Kirche und den christlichen Glauben, während alle früheren Feste durch den gemeinsamen Besuch von Messen und das Feiern von Hochämtern geprägt waren.

Zurückzuführen ist dies auf die mittlerweile erfolgte Gleichschaltung aller Schützenvereine, die sich entweder den NS-Organisationen anzuschließen hatten oder aufgelöst wurden. Die Sebastianus-Bruderschaft war wie gefordert dem Deutschen Schützenverband beigetreten und existierte weiter.

(Stadtarchiv Kerpen, Amt Kerpen, Nr. 5824)
Zusammenstellung der Kriegsschäden, 1948

1948 bezifferten die Schützen ihre durch Kriegseinwirkung entstandenen Schäden auf insgesamt 6.532,90 DM. Der Schaden am Schuppen lag laut Gutachten vom 13.08.1949 bei 4.232,90 DM. Der Wert des durch die Luftwaffe beschlagnahmten Tanzzeltes wurde mit 2.300,00 DM angegeben.

(Archiv der St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen, Depositum im Stadtarchiv Kerpen, Nr. 37)
Wiederaufbau eines Schuppens, 1949

1949 beantragte die Bruderschaft den Wiederaufbau des 1932 errichteten Lagerschuppens, der nun auch für gelegentliche Tanzveranstaltungen genutzt werden sollte.

(Stadtarchiv Kerpen, Amt Kerpen, Nr. 3765, Archiv der St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen, Depositum im Stadtarchiv Kerpen, Nr. 34)

Programm des Schützenfestes von 1949

(St. Sebastianus-Bruderschaft, Kerpen; Archiv als Depositum im Stadtarchiv Kerpen, aus Nr. 34)

Die Schützenjugend auf dem Stiftsplatz, 1956

(St. Sebastianus-Bruderschaft, Kerpen)

1965 fand der Vorbeimarsch zum letzten Mal auf dem Stiftsplatz statt.

(St. Sebastianus-Bruderschaft, Kerpen)
Jubiläum, 1956

Zum 450-jährigen Jubiläum erschien eine informative Festschrift mit Beiträgen zur Geschichte der Bruderschaft, dem Programmablauf und einer Mitgliederliste. Das Geleitwort verfasste der Vorsitzende und seinerzeitige Gründer der Erzbruderschaft, Pfarrer Dr. Peter Louis im Mai 1956 noch vom Krankenbett aus. Nach seiner Genesung zelebrierte er am 05. August das feierliche Hochamt in St. Martinus.

Zu den prominentesten Gratulanten zählte der Kölner Erzbischof, Josef Kardinal Frings, der der Bruderschaft einen eigenhändig unterschriebenen Glückwunsch übersandte.

(Archiv der St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen, Depositum im Stadtarchiv Kerpen, Nr. 19, 32, 34)
Neubau des Schützenheims, 1958

1958 bauten die Schützen nicht nur ein neues Schützenheim, sondern auch einen modernen Schießstand.

(Archiv der St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen, Depositum im Stadtarchiv Kerpen, Nr. 25)
Unfall, 1973

Während des Schützenfestes 1973 kam es zu einem ebenso bedauerlichen wie spektakulären Vorfall: bei einem Unfall während des Königsschießens am 06. August 1973 wurde der Kerpener Horst Rose lebensgefährlich verletzt und musste per Hubschrauber nach Köln geflogen werden, um dort seine schweren Verletzungen zu behandeln. Nach langwierigem Genesungsprozess konnte er das Krankenhaus glücklicherweise geheilt entlassen.

(Archiv der St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen, Depositum im Stadtarchiv Kerpen, Nr. 56)
Bierzeitungen, 1969 und 1990

Die Bierzeitungen der Jungschützen informieren über das Alltägliches und Besonderes im Verein.

(Archiv der St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen, Depositum im Stadtarchiv Kerpen, Nr. 55)
Jubiläum, 1981

Das 475-jährige Jubiläum der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft wurde vom 31.07. bis zum 04.08.1981 in der ganzen Innenstadt in Verbindung mit dem Bezirks-Bundesschützenfest ausgelassen gefeiert. Neben Zapfenstreich, Fackel- und Festzügen sowie Hochämtern gab es am 02.08.1981 einen Festzug mit 32 Gruppen. Das Gästebuch gibt Auskunft über die zahlreichen geladenen Gäste aus nah und fern.

Vom 27.07. bis zum 07.08.1981 zeigte die Bruderschaft in Zusammenarbeit mit dem Verein der Heimatfreunde eine Ausstellung in der Kreissparkasse am Stiftsplatz in Kerpen, in der das Schützensilber und Archivalien die Geschichte der Schützen dokumentierten.

(Archiv der St. Sebastianus-Bruderschaft Kerpen, Depositum im Stadtarchiv Kerpen, Nr. 22, 23)
 

Mitglieder der Sebastianus-Bruderschaft beim 475jährigen Jubiläum, 1981.

(St. Sebastianus-Bruderschaft, Kerpen)

Die Sebastianus-Schützen nehmen am gesellschaftlichen Leben in Kerpen teil, so z.B. auch regelmäßig als Fußgruppe beim Rosenmontagszug, hier 2006.

(St. Sebastianus-Bruderschaft, Kerpen)

Das Kaiserpaar Helene und Johann Lock wurde 1996 im Rahmen eines Feldgottesdienstes auf der Schützenwiese getraut.

(St. Sebastianus-Bruderschaft, Kerpen)

Am 01.02.1997 weihte Präses Gerhard Dane die neue Standarte in der Martinus-Kirche in Kerpen.

(St. Sebastianus-Bruderschaft, Kerpen)